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Klaudia Kottek, früher Gemeindepädagogin a.D. in Kiel E-Mail:kk@klaudiakottek.de
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Zu Auszügen aus meinem gemeindepädagogischen Konzept

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ein paar Merkmale unserer Sommerferienfahrten:

Sommerfahrten sind ein Höhepunkt in unseren Kinderkreisen.

Zu unseren Gruppen muss niemand kommen. Zu unseren Fahrten meldet man sich freiwillig an. Deshalb sind unsere Fahrten auch ganz anders als etwa Klassenfahrten. Einige kennen sich, andere treffen sich zum ersten Mal und üben sich in eine neue Gemeinschaft über einen längeren Zeitraum ein.

Freizeitdauer

Damit unsere Freizeiten relativ verlässlich planbar bleiben, legen wir sie an den Anfang der Sommerferien, beginnend mit dem ersten Ferienmontag.

Die Freizeit ist mit elf Tagen (Montag bis Donnerstag) lang genug, um als eigenes Sommererlebnis länger in Erinnerung zu bleiben - soweit ich das erfahre. Sie ist aber auch so kurz, dass Heimweh selten zu stark wird. Bei gelegentlichem Heimweh haben sich Traubenzuckertabletten mit dem Aufdruck "Heimwehtabletten" bewährt. Trotzdem habe ich zwei oder drei Mal erlebt, dass Kinder wegen Heimwehs abgeholt werden mussten. Bei Kindern, die zuvor bei unseren Gemeindehausübernachtungen „geübt" haben, fern von Eltern oder Erziehungsberechtigten zu sein, spielte Heimweh gar keine Rolle mehr.

Freizeitorte

Orte für unsere Sommerferienfahrten sollen sich äußerlich von unserer Kieler Umgebung unterscheiden, ohne allzu weit weg zu sein.

Für uns gehört dazu die Mittelgebirgsregion zwischen Teutoburger Wald, Weserbergland, Ost- und West-Harz bis nach Brandenburg und Potsdam. Diese Freizeitorte haben mit attraktiver scheinenden Fernzielen nichts zu tun. Gerade deshalb, „weil das Gute oft lebenslang zu nah liegt" wählen wir diese Orte.

Das „offizielle“ und das „inoffizielle“ Freizeitprogramm

Realistisch betrachtet finden die Sommerfreizeiten auf zwei Ebenen statt. Die wichtigste Ebene der Interaktionen unter den zumindest  relativ gleich alten Teilnehmern aus verschiedenen Schulen können wir nur begrenzt, etwa bei den Zimmerbelegungsvorschlägen, steuern.

Doch was neben dem offiziellen Programm zwischen den Teilnehmern ausgeheckt, nächtelang diskutiert und auch bewusst grenzerkundend ausprobiert wird, bleibt oft ein verschmitzt gefeierter kleiner Triumph über das offizielle Regelwerk der Freizeitplanung.

Voraussetzung für Freizeitleiter und Mitarbeiter ist ganz wesentlich, dieses Spiel zu durchschauen, aber sich dieses Wissen nicht anmerken zu lassen. Freizeitleiter und Betreuer spielen in abgestufter Distanz für die Teilnehmer eine Objektrolle. Am Verhältnis zu Ihnen entwickeln und trainieren sie während der Freizeit relativ ungefährlich und folgenlos (außer für die Nerven der Betreuer) soziale Kompetenz. (Ein Beispiel: Teilnehmer verabreden sich zum geheimen Nachtausflug in die DJH-Umgebung. Ich schreite nicht ein, kontrolliere aber für die Teilnehmer unsichtbar, dass sie nach angemessener Zeit mit „hörbarem Flüstertriumpf" wieder zurück sind. Natürlich müssen sie überzeugt bleiben, "alle Betreuer ausgetrickst" zu haben…)

An alles auf dieser Ebene erinnern sich Teilnehmer meist gern, aber nichts davon steht im Programm (außer den Freizeithochzeiten). So gesehen, wirkt die "Informations- und religionspädagogische Bedeutung" unserer offiziellen Sommerfahrtprogrammgestaltung ernüchternd gering.

Doch wir ziehen daraus keineswegs die fatalistische Konsequenz, jedes Programm sei "eh für die Katz", man überlasse die Kinder nur sich selbst, schon sei die Freizeit für sie "toll"...

Denn unser offizielles Programm (ein aus Kindersicht „erduldetes Metaprogramm") ist gerade der Katalysator für den von den Teilnehmern empfundenen Erfolg.

Das offizielle Freizeitprogramm ist also unerlässlich und wird sorgfältig vorbereitet.

Dies gehört zu unserem festen Programmrahmen:

Das genaue Tagesprogramm hängen wir stets am Vorabend zum Abschreiben im Tagesraum aus.

Das Wecken übernehmen Betreuer mit lauter Flur-Musik (nach ihrem Geschmack).

1.    Die Freizeitolympiade mit Quatsch-Spielen, manchmal auch im Freibad.

2.    Wo möglich, nutzen wir Schwimmgelegenheiten.

3.    Interviewsmit Vertretern aus Wirtschaft und Verwaltung im Ort. Dazu denken sich kleine Gruppen Fragen aus und ziehen am zweiten Freizeitvormittag los. Am selben Nachmittag berichten sie dann vor der ganzen Gruppe von ihren Erfahrungen .

4.    Eine Tagesfahrt zu interessanten Zielen in der Umgebung und ein Freizeitparkbesuch oder so etwas Ähnliches.

5.    Stadtspiele haben sich nach vielen Experimenten nicht bewährt und werden durch Stadtspaziergänge mit Erklärungen abgelöst.

6.    Alle malen ihre Freizeittasche nach unserer Schablone selbst aus und nehmen sie als Souvenir mit. Als Grundlage bekommen die Kinder nicht bedruckte Baumwoll- oder Leinentaschen, früher Jutetaschen. Zum Taschenbemalen empfehlen wir, ein abgetragenes Hemd mitzunehmen.

7.    Tischtennis- oder andere Turniere ergeben sich, je nach der Umgebung unserer Herberge, von allein.

8.    Sonntags besuchen wir einen Gottesdienst am Freizeitort - nach Anmeldung.

9.    Tagebüchersind bei den meisten unbeliebt. Wir geben aber extra Zeit, sich in Ruhe beim Ausmalen vorgegebener  Seiten (z.B. mit dem Stadtwappen) zu verträumen oder das Tagebuch nach eigener Fantasie zu ergänzen und am Freizeitende durch Bastfadenbindung „aufzuwerten“.

10. Anders als Tagebücher sind unsere Freizeitzeitungen. Nicht immer haben wir Betreuer, die bis spät nachts auf "Reiseschreibmaschinen" ganz subjektive und meist veralbernde Tagesberichte schreiben. Diese Seiten hängen zur allgemeinen Unterhaltung am frühen Morgen an einer  Wand unseres Tagesraumes.

11. Freizeitdiscosgibt es meist zweimal. Die Ausrüstung gehört zu unserem Gruppengepäck. Betreuer sprechen die Musik mehr oder weniger einvernehmlich mit den Kindern ab.

12. Nur als Rahmen planbar sind unsere Freizeithochzeiten, bei denen „ewige Treue" - bis zum Ende der Freizeit oder "bis dass der Bus Euch scheidet" gelobt wird. Eine Freizeitehe zwischen Mädchen haben wir auch schon gefeiert. Besiegelt wird die „Hochzeit" von zwei „Trauzeugen" und einem Betreuer oder Teilnehmer als „Standesbeamten". Nach dem Austausch der „Eheringe" aus Schokoladenpapier wird eine Lakritzschnecke von beiden Enden abgeknabbert, was, mehr oder weniger mutig, mit einem „Schmatzer" endet. Alle Kombinationen werden unter den Kindern ausgiebig ausgemauschelt - bis zur Einwilligung der Betreffenden.

13. Spieleabende machen wir sowieso. Meist bereitet ein Betreuer ein abwechslungsreiches Programm für den gesamtes Abend vor.

14. In jedem Jahr begleitet uns ein anderes biblisches Thema für unsere Andachten an allen Freizeittagen. Häufig sind auch Betreuer bereit, sich an der Vorbereitung dieser Andachten zu beteiligen.

15. Um ein Mindestmaß an Ordnung in den Zimmern und einen Anreiz für die Gestaltung der Tagebücher zu geben, bewerten die Betreuer bei täglichen Durchgängen die Zimmerordnung mit Punkten. Am Ende der Freizeit werden noch individuelle Punkte für Originalität und Aufwand bei der Tagebuchgestaltung hinzugezählt. Die Gewinner werden während der Rückfahrt bekanntgegeben. Zur Belohnung winken kleine Preise, die meist aus Verlosungspreisresten unserer Bunten Abende stammen.

16. Am letzten Tage versammeln wir uns an markanten Stellen für ein Buchstabenbild. Die von den Teilnehmern hochgehaltenen Buchstaben kennzeichnen Jahr und Ort der Freizeit.

17. Unsere Betreuer sind meist erfahrene ehemalige Freizeitteilnehmer oder/und stammen aus unserem Mitarbeiterkreis. Für Beschwerden und Anregungen steht während der Freizeit ein Meckerkasten im Tagesraum. Jeden Abend finden (meist nach 22 h) Mitarbeiterbesprechungen statt. Dabei wird auch der Meckerkasteninhalt ausgewertet. Es wird dann auch über besonderen Tischdienst als "Belohnung" bei Regelverstößen entschieden. Dabei hat sich sehr bewährt, nicht Einzelne heranzuziehen, sondern "zimmerweise" Extra-Tischdienst zu verordnen. "Solidarisch" wird dies viel eher akzeptiert.

18. Alle Teilnehmer müssen einen von der/den Erziehungsberechtigten unterschriebenen Freizeitpass mitbringen. Darin müssen Krankenversicherung, Notfalltelefonnummer, Schwimmerlaubnis und die Erlaubnis zu nicht betreuten Einkäufen (mindestens zu zweit) enthalten sein.

19. Außerdem müssen die Entscheidungen der Betreuer für den Freizeitverlauf akzeptiert werden.

20. Als es noch keine Handys gab, haben wir von regelmäßigen Anrufen zu Hause abgeraten. Wir achten aber darauf, dass jedes Kind mindestens eine Karte nach Hause schreibt. Postkarten bekommen die Kinder von uns.

21. Alle Teilnehmer müssenbei den Tischdiensten und anderen kleinen Diensten und bei der Sauberkeit der Zimmer mithelfen. (Beispiel: Aus Kostengründen kaufen wir unsere Wasserflaschenvorräte beim nächsten Supermarkt. Die Kinder helfen insoweit, als jeder nach seinen Kräften ein paar Flaschen in seinem Rucksack mit zur Jugendherberge trägt.)

22. Mitnahme eigener (Lieblings-)Bettwäsche ist bewährte Pflicht. In einem Elternbrief geben wir Empfehlungen für das Reisegepäck, mit dessen Gewicht jedes Kind (vor allem beim Umsteigen) allein umgehen können muss.

23. Für die Bezahlung des Teilnehmerbeitrages hat sich die Einzahlung in Teilbeträgen bewährt. Da wir meist kurz vor Weihnachten die Grundorganisation geklärt haben, liegt der Preis dann fest und kann leichter monatlich verteilt werden. Wegen der unterschiedlichen Zuschusshöhen von Städten und Kreisen sind Teilnehmerbeiträge bei Auswärtigen leicht unterschiedlich (z.B. Kreis Plön und Kiel).

24. In besonderen Fällen kann ich Teilnehmerbeiträge auch durch unseren Spendenhaushaltstitel diskret ermäßigen oder erlassen. Finanzielle Klippen werden die Kinder so nicht spüren. Übrigens ist es bei uns üblich, dass all unsere namentlich bekannten Spender von unseren Freizeitorten einen Kartengruß bekommen.

25. Ein kleines Taschengeld ist im Teilnehmerbeitrag übrigens enthalten. Es wird tageweise in von den Kindern bestimmter Stückelung von einem Betreuer gegen Unterschrift ausgezahlt. Zusätzliches Taschengeld muss aus Sicherheitsgründen auf das jeweilige Taschengeldkonto eingezahlt und beim zuständigen Betreuer verwahrt werden. Es wird dann ebenfalls in gewünschtem Umfang ausgezahlt.

26. Starre Regeln für den Umgang mit Störungen gibt es nicht, Gewalt wird unter keinen Umständen geduldet. Disziplinarisch schwierige Fälle versuchen wir meist erfolgreich einzubinden. Fachkräfte für eventuell notwendige Einzelbetreuung haben wir allerdings nicht.

27. Wertvolle Gegenstände dürfen nicht mit! Extrem lästig und gruppendynamisch zerstörerisch sind nicht aufzuklärende Diebstähle. Zum Glück sind sie sehr selten.

28. Während der Rückfahrt kann jedes Kind die Freizeit in Zeugnissen ausführlich anonym benoten. Der Helferkreis wertet die Zeugnisse zur Selbstkritik und für zukünftige Fahrten aus.

29. Kurz vor den Fahrten laden wir zu einem Fahrtenvorbesprechungsabend ein. Hier zeigen wir Bilder unseres Freizeitortes und von Zimmern der Herberge. Kommt mal vorbei.

Wir sind - klar - eine evangelische Kirchengruppe, grenzen aber niemanden aus.

Wie es auf unseren Freizeiten ganz praktisch zugeht, erfahrt ihr, wenn ihr auf die Links dieser Homepage zu früheren Freizeitbildern oder Freizeittagebüchern klickt!

Klaudia Kottek, Kiel

 

Zu Auszügen aus meinem gemeindepädagogischen Konzept

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