Klaudia Kottek, früher Gemeindepädagogin in Kiel E-Mail:kk@klaudiakottek.de
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Zu Auszügen aus meinem gemeindepädagogischen Konzept

Link zur Checkliste zur Planung von Sommerferienfahrten (Zwei-Seitenansicht, nur zur Übersicht)
Link zur Checkliste zur Planung von Sommerferienfahrten (reine Textfassung)

Zur Checkliste für Mitarbeiterbesprechungen auf Freizeiten und Wochenendausflügen

 
Unsere Betreuer
waren natürlich
immer Extra-Klasse...

Im Übrigen
sind einige Betreuer
der Meinung, dass sie
anders,
als unter
Ziffer 12 angegeben,
selbstverständlich
"Stars" seien...

Idealverhalten von Mitarbeitern, Betreuern, Juniorhelfern und Jugendleitern bei Freizeiten, Fahrten und Ausflügen

Mitarbeiter, Jugendleiter Juniorhelfer, Teamer

Die idealen Betreuer auf Sommerfahrten und Ferienfreizeiten

BETREUER-VERHALTENSVORBILDER

Kleine Anmerkung vorweg:

Diese Zusammenstellung soll Betreuerinnen und Betreuern bei Kinder - und Jugendunternehmungen Mut machen. "Perfekt" ist niemand. Aber langjährige Beobachtung lehrt mich, welche meiner eigenen Fehler und schlechten Eigenschaften andere Betreuer leicht vermeiden könnten. Mir ist so gut wie alles Nervige schon selbst unterlaufen:

Ich habe schon auf Einladungen falsche Zeiten gedruckt, ich war als Leiterin unpünktlich, habe mich verlaufen, habe Treffpunkte falsch benannt, war zu streng, habe Partei ergriffen, statt zu vermitteln, war mittendrin, statt den Überblick zu behalten, habe mich im Ton vergriffen, statt beherrscht zu bleiben, war ungerecht, weil ich nicht genügend nachgeforscht habe, habe Unbeteiligte bei Disziplinarmaßnahmen mitleiden lassen, mir ist sogar schon mal, beschönigend formuliert, "die Hand ausgerutscht". Die Liste kann seitenlang werden. Und bei Musikinstrumenten und Gesang konnte ich andere Betreuer sowieso immer nur bewundern. Wenn ich die Messlatte folgender Liste auf mich anwendete, wüsste ich gar nicht, ob ich mich selbst als Betreuerin mitnehmen dürfte...

Also nur Mut! Ideale Betreuer müssten also eigentlich nur ein paar meiner Fehler vermeiden - und sind dann besonders gut, wie ich hier auf einem Freizeitzeugnis erfahren konnte...

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1. Schon beim Fahrtantritt offenbart sich, ob Betreuer zuerst an sich oder an die zu betreuenden Kinder denken: Betreuer suchen sich nicht als erste die besten Plätze im Bus aus. . Gute Betreuer wartenbis alle Kinder einen Platz gefunden haben. Wenn bestimmte Plätze von mehreren Kindern besonders gewünscht werden, , müssen sie nach einem vorher bekannten Prinzip vergeben werdenentweder nach der Reihenfolge der Anmeldungen, nach Losentscheid, als Belohnung für besondere Leistungen oder wegen Reiseübelkeit.

2. Betreuer sollten allerdings bei der Platzwahl darauf achten, dass sie nicht immer alle zusammenhocken, sondern als Ansprechpartner verteilt sitzen.

3. Bei allen während der Freizeit in Frage kommenden Reihenfolgen, beim Essen zum Beispiel, warten Betreuer, bis alle Teilnehmer versorgt sind.
Betreuer stehen „über” der Teilnehmerebene und nicht in Konkurrenz zu den Teilnehmern.

4. Sollte irgendetwas nicht für alle reichen, so gilt folgende Verteilregel: erst werden die Teilnehmer versorgt, dann die Betreuer, zum Schluss die Freizeitleitung. Unter den Teilnehmern gilt: erst die Jüngsten, dann die Älteren, weiter unterteilt: erst die Schwächeren, dann die Stärkeren, erst die Mädchen, dann die Jungen! In letzter Konsequenz heißt dies, dass eher die Freizeitleitung hungert, als dass ein Teilnehmer „zu kurz kommt”.

5. Gibt es also zum Beispiel nicht genügend leckere Nachspeise für alle, so müssen Leitung/Betreuer kommentarlos verzichten. Wer dazu nicht bereit ist, muss wieder Teilnehmer werden, dann wird er wieder bevorzugt… Für die Betreuer gilt die Fürsorgepflicht. Die positive Kehrseite dieser ,,Aufopferung" ist, dass nur so das Vertrauen der Teilnehmer in die Betreuer zu erhalten ist.
Nur, wer „für seine Teilnehmer sorgt”, kann sich auch auf sie verlassen.

6. Ein Betreuer ist kein ,,aufgestiegener Teilnehmer", der nun Anspruch auf Vorzugsbehandlung hat.

7. Vorbildliches Verhalten beim Essen bedeutet: An den Tischen darauf achten, dass erst mit dem Essen begonnen wird, wenn alle am Tisch sitzen. Dann muss einen Moment lang Ruhe herrschen. Esssitten auf angepasstem Niveau loben.

8. Eifersucht unter den Gruppen als anregendes Element betrachten, aber nicht zu ernsthaftem Zwist ausarten lassen.

9. Jungscharfreizeiten bedürfen nicht eines ausgesprochen autoritären Führungsstiles. Ein Leitungs-Unterordnungsprinzip (etwa wie in einem Chor) soll bei uns so nicht gelten.

Gewisse Reibungsverluste bei diskussionsfähigen Themen müssen hingenommen werden.

10. Vorhandene Gegensätze der Interessenlagen von kleineren und größeren Kindern nicht noch überbetonen, sondern ausgleichen. Für entspannte Atmosphäre sorgen, nicht zu Streitereien herausfordern. Andere Sichtweisen und Unterschiede nicht bewerten, aber benennen. Bei heftigen Diskussionen dann einschreiten, wenn aus "doofen Meinunungen" plötzlich "doofe Leute" werden...

11. Teilnehmer nicht beleidigen oder herabsetzen, auch, wenn Teilnehmer untereinander grenzwertige Scherzklassifizierzungen benutzen. (Beispiel: Zahnspangenträger als „Blechgesicht“ titulieren). Betreuer müssen motivieren, nicht demotivieren. Betreuer sind natürlich keine ständig fröhlichen Animateure, aber zur Freizeit passende positive Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen und zu fördern, wird schon erwartet. Gute Stimmung fördern, Missmut auffangen!

12. Betreuer sind bei Verabredungen und Terminen stets vor den Teilnehmern am Ort und stoßen nicht wie gelangweilte „Stars“ irgendwann zu bereits „ehrfürchtig wartenden Teilnehmern".

13. Gute Betreuer denken mit, regen an. Sie entwickeln von sich aus je nach ihren Interessen und Hobbys Freizeitangebote.
Das reicht von verchiedenen Turnieren über Disko- und Spieleabende, Pfeiljagden, Nachtwanderungen, Bibelarbeiten, Diskussionen, Singen am Lagerfeuer bis hin zur Freizeitzeitung oder Mitaberbeit an Freizeitfilmen.

14. Betreuer müssen gegenüber der Freizeitleitung auf eigene Schwächen, die während der Freizeit Probleme bereiten könnten, hinweisen.
Beispiel: nicht alle haben einen gleich guten Orientierungssinn, was für die Gruppenzusammensetzung bei Stadtspiel und Wanderungen wichtig sein kann. (Ein Betreuer landete bei einer Wanderung schon mal in einem fremden Dorf…)

15. Betreuer dürfen mitunter, was die Leitung nicht darf. So können Betreuer in flapsigerem Ton auf Provokationen reagieren, wenn sich ein Disput zwischen Teilnehmern und Betreuern auf Schimpfwörter „verlagert“. Dies dürfen Leiter nicht.

16. Betreuer sind Mittler zwischen Freizeitleitung und Teilnehmern. Mittler sind sie aber nur, wenn sie Informationen wirklich weitergeben. Betreuer sollen Wünsche, Themen und Konflikte in Kleingruppen einschätzen und, falls erforderlich, sofort in Mitarbeiterbesprechungen thematisieren.

17. Betreuer dürfen gegenüber der Freizeitleitung keine Scham haben, bestimmte Nachrichten weiterzugeben. Zum Beispiel bei Verdächtigungen sexuellen Fehlverhaltens oder beim Abhandenkommen von Privatsachen. In solchen Fällen kochen manchmal „zimmerinterne Gerüchteküchen“ hoch, welche die Aufklärung durch die Freizeitleitung mindestens verzögern oder erschweren.

18. Gleiches gilt für Nötigungen und Bedrohungen unter Teilnehmern. Hier ist es ganz besonders wichtig, dass Betreuer ihre Ohren ,,nah am Ort haben". Eingeschüchtert offenbaren manche Kinder erst nach der Freizeit, dass sie zu bestimmten Handlungen genötigt worden waren.

19. Auf gefährliche Gegenstände bei Teilnehmern unauffällig achten. Dabei kann in einer Gruppe ein Taschenmesser völlig ungefährlich sein, während andere den Umgang damit noch nicht gelernt haben.

20.Gewalt in jeder Form darf von Betreuern nicht geduldet werden. Gewalttätige Kinder müssen als möglichst unmittelbare Folge erfahren, dass sich Gewalt nicht lohnt, weil sie mit zulässigen disziplinarischen und von ihnen als einschränkend empfundenen Maßnahmen beantwortet wird. Auf Gewalt ist auch mit Androhung des Ausschlusses von der Freizeit und schließlich mit Abholung durch Sorgeberechtigte zu reagieren.

21. Betreuer müssen um Gerechtigkeit bemüht sein. Gerade Olympiade-Entscheidungen oder Zimmernoten und Tagebuchbewertungen werden von Kindern manchmal als willkürlich oder ungerecht empfunden.

22. Betreuer sollen Eitelkeiten "im Griff" haben. Bei Fotos geht es in erster Linie um die Teilnehmer. Bei Fotos sollen sie die Fotografen am besten ignorieren.

23. Für die Freizeitleitung ist eine Unterscheidung besonders hilfreich: welche Betreuer von sich aus erkennen, wann und wo sie gefragt sind und verantwortungsvoll „zupacken“ können. Zu einer zweiten Gruppe gehören jene, die sich lieber „absichern“ und auf mehr oder weniger detaillierte Anleitung warten. Das Ausmaß an Zeitersparnis durch „zupackende“ Betreuer ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, was aber die Bedeutung der zweiten Betreuergruppe nicht schmälert.

24. Auf Freizeiten und Ausflügen geht oft viel Zeit verloren, weil im Gruppendurcheinander schwer festzustellen ist, ob noch Teilnehmer fehlen. Schneller gehts, wenn alle Betreuer von sich aus die Vollzähligkeit ihrer jeweiligen Kleingruppen der Freizeitleitung melden.

25. Perfekte Betreuer erkennen Fehler der Freizeitleitung und helfen, sie zu vermeiden. Mein "Lieblingsfehler" ist, zu viel für selbstverständlich zu halten und damit Missverständnisse nicht immer voraus zu ahnen. Lustige Beispiele:

  • Auf Bahnhöfen mit viel Betrieb halten die Betreuer ihre Kleingruppen beisammen und sollen in Zügen immer "in den ersten Waggon in Fahrtrichtung" einsteigen.
    Die Fahrtrichtung ist aber erst nach dem Türenschließen für alle klar...und in diesem Fall auch noch vor Erfindung der Smartphones...
  • Der Freizeitbus soll uns bei "der" Kirche in der Allgäuer Straße abholen. Natürlich wartet ein Busfahrer bei der ersten Kirche, die er in unserer Straße sieht, aber das ist die katholische Kirche... Erst Eltern, die ihre Kinder bringen, fragen den Fahrer höflich, ob er nicht doch zu uns wolle.
  • Freizeiten dauern bei uns "selbstverständlich" von Montag bis zum übernächsten Donnerstag. Ein Schreibfehler im Busunternehmen wird nicht bemerkt, weil dort ganz selbstverständlich Fahrten Freitags enden. Der Buschef holt uns Donnerstag abend ab ie Gruppe darf dafür bis zum Abendessen am Freizeitort bleiben...

Klaudia Kottek 2004

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