Klaudia Kottek, früher Gemeindepädagogin in Kiel-Elmschenhagen, Wellsee, Rönne und Kroog
kk@klaudiakottek.de
"neue Dias aus Alt-Kroog"

ich bekomme manchmal alte Bilder, die zur Kirchengeschichte Kiel-Kroogs gehören


Hof Kroog

Feuerwehrhaus Berchtesgadener Straße,
noch nicht Friedenskapelle noch nicht
beim TSV Kroog

Friedenskapelle innen

vor der Friedenskapelle,
ganz rechts P.Pinn

Stahlgerüst der Stephanuskirche 1961

Stephanuskirche Kiel Kroog
Rohbau innen 1961

innen, Rohbau

Krypta

Organistin

Organistin Ingrid Hanke,
hinten Helena Perßon

Reformationsspiel 1963
in der Stephanuskirche

Reformationsspiel, rechts P.Pinn, hinten
stehend Küster Christian Wölffel

Ausflug zum Koppelsberg/Plön 1967

Fotos teilweise von Familie Appenfeller und Jeguschke


Zur Geschichte der Krooger Stephanuskirche
und der Waldkapelle Neuwühren gehört
Pastor Theodor Pinn:

Aus einer losen Seite der Kirchenzeitung vom

23. Oktober 1983 "Pastor Pinn wurde 85 Jahre alt"

Kroog hätte keine St.-Stephanus-Kirche ohne die Initiative und Tatkraft von Pastor Theodor Pinn. Dies ist aber "nur" ein äußeres Zeichen für das segensreiche Wirken. Die 85 Lebensjahre waren für Theodor Pinn nicht leicht. 1898 in Flensburg geboren, machte er 1916 sein Notabitur in Kiel, von wo es so­fort an die Westfront ging. Nach dem Theologiestudium war er Pastor in Sandesneben (Lauenburg) und ab 1931 in Flemhude. Von 1934 bis 1937 wurde er von den Nationalsozialisten siebenmal (!) verhaftet, weil er ein Eindringen dieser Bewegung in den kirchlichen Raum abzuwehren versuchte. 1937 veranlaßte Gauleiter Lohse seine Ausweisung aus der Provinz Schleswig-Holstein mit der Begründung: ,,ln Ihrer Gemeinde soll kein Unruheherd entstehen!" Die Bekennende Kirche in Berlin nahm ihn zunächst auf. Sein Versuch, Gemeindedienst in Löhne und Gladbek auszuüben, wurde von Polizei und Gestapo unterbunden. Mit 40 versetzte ihn die Kirche seiner Heimat in den Ruhestand. Mit Frau und vier kleinen Kindern verzog er nach Tirol, wo ihn die Nazis ins Gefängnis warfen. Dann zog ihn die Wehrmacht zum Sanitätsdienst ein.

Aus dem Exil zurück, war er u. a. an der St.-Nikolai-Kirche in Kiel, wo er sich für den Wiederaufbau der Kirche einsetzte.

Wegen Differenzen mit Hans Asmussen über die Art des Wiederaufbaues von St. Nikolai - Pinn wollte im hergebrachten Sinne mit der Gemeinde und den alten Kielern aufbauen - ging er nach Kroog, wo er St. Stephanus baute. Nach Erreichen der Altersgrenze widmete er sich der Pflege der Kapelle in Neuwühren. Pastor Pinn wurde 1982 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er lebt heute in Kroog, wo auch seine Schwester, Oberin Pinn, mit dem Waldhof ein Zeichen der Nächstenliebe gesetzt hat. Der Kirchenkreis dankt und gratuliert seinem Pastor em. Theodor Pinn, den die Plattdeutschen liebevoll "Tetsche-Pastor" nennen.

 Quelle (Kirchenzeitung vom 23.10 1983)


C Klaudia Kottek 24146 Kiel