Klaudia Kottek, früher Gemeindepädagogin in Kiel-Elmschenhagen, Wellsee, Rönne und Kroog,
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zu meiner Verabschiedung
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Einladungsschreiben

zu meiner Verabschiedung am Freitag, 17.07. 2015 um 17 Uhr im Gemeindehaus Allgäuer Str.1

Freude und Wehmut sind immer ein Paar, aber meist durch die Zeit getrennt. Nun geht mein Berufsleben zu Ende, und beide Gefühle „trampeln mir gleichzeitig auf die Füße“, und zwar heftig!

Ich konnte mir das vorher nicht ausmalen: Pflichten enden, man kann sich selbst neue Aufgaben aussuchen, das muss doch die reine Freude sein?
Ist es nicht – weil viele, sehr, sehr viele von Ihnen, mir weit über den Beruf hinaus ans Herz gewachsen sind!

So! Das ist meine Wehmut!

Nun aber zur Freude, die ich mit Ihnen teilen möchte. Ich lade sie herzlich ein zu einer „Abendstunde zum Schmunzeln“.
Immer wieder gab es für mich lustige Erlebnisse in der Gemeinde. Manchmal waren es nur kurze Sätze, manchmal unverhoffte Situations-Geschenke,
von denen ich dachte, mit einer Notiz blieben sie „länger haltbar“. Ein paar davon bringe ich mit.

Wenn Sie wollen, können Sie auch eine Art „Bilder-Lotto“ bestimmen: Zehntausend Fotos von unseren Unternehmungen zeige ich und schließe für die nächsten drei Tage die Tür ab, bis alle Projektorlampen durchgebrannt sind! - Nein -  all unsere Unternehmungen und Freizeiten sind auf einem Chip und Sie können sich eine Nummer wünschen. Ob wir dann über das Beweisfoto einer früheren Sommerfreizeit-Hochzeit staunen können oder über rüstige Senioren, die in Salzau mit dem Stock auf dem Besteck-Klavier spielen oder über unsere Jüngsten, die beim Bunten Abend mit dem Papporden zum ersten Male im Scheinwerferlicht stehen, entscheidet Ihre gewählte Zahl. Sollten nur Nummern missglückter Bilder auftauchen, wäre es ja auch lustig, nur „unerwartet“. So viel Risiko gehört zu meinem Beruf - Ich finde spannend, nicht alles im Voraus zu wissen.
Im Voraus bitte ich aber ganz höflich um einen Wink, ob Sie kommen. Lassen Sie sich überraschen.
Auch wenn Sie am 17.7. um 17 Uhr nur ganz zufällig in der Nähe sein sollten, schauen Sie doch mal vorbei, es wird eine fröhliche Stunde werden.

Viele herzliche Grüße
Klaudia Kottek
Gemeindepädagogin „a.D. in spe“                                                 

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Begrüßung der Gäste bei meiner Verabschiedung:

Vielen Dank, dass Sie zu meiner Verabschiedung gekommen sind!

Was habe ich in all den Jahren gemacht? Das besondere Merkmal war: nie ganz alleine und nie für mich alleine. Das ist Arbeit in der Kirche. Alles geschieht für andere und gelingt auch nur mit anderen zusammen. Gruppen und alle Programme haben ihre Wurzeln in der Gemeinde, werden in Gesprächen geboren, leben auf und vergehen auch wieder. Alles hat seine Zeit,man muss oft nur Rahmen und Ort vermitteln und organisatorisch helfen und von Zeit zu Zeit auch erkennen, dass Gruppen vergehen und neue entstehen.

Das war immer ein Auf und Ab, immer Beides. Auf „fette Jahre“, in denen fast alles aus der Gemeinde kam, folgten magere Zeiten, in denen sich wenig zusammenfädeln ließ. Oft waren es gerade besonders aktive Jugendliche,auf deren sanftes Wegschweben in den Berufsernst zunächst Durststrecken folgten. Dann fand ich bei unseren Senioren in intensiven Gesprächen Mut und Tipps zur Geduld. Je älter unsere Senioren sind, umso wacher beobachten sie unsere Gemeinde, doch häufig wurde und wird dort ein anderes Problem wichtig: „Können wir überhaupt mitmachen? Wie kommen wir da hin?“

Wenn es verlangt wurde, mussten wir Gruppen „doppelt“ legen, weil wir zu viele waren. Manchmal wurde nach Mädchen und Jungen getrennt, oder es gab Interessengruppen, Kochkurse, Bastelgruppen oder Filmteams, die man immer am Bauchweh erkannte, weil sie sichbei den Dreharbeiten vor Lachen kugelten. Und es gab spontane Redaktionen, vom „Jungschar-Magazin“ bis zu den Ferienfahrten-Zeitungen, die jeden Tag mit ihrem Spott kommentiert hatten. Morgens waren dieWandzeitungen immer sofort nach dem Aufstehen umlagert.

Die Sommerferienfahrten - „an der geografischen Heimwehgrenze Mittelgebirge“ – mit Stadtrallyes, Interviews, Ausflügen in die Umgebung, einer „Olympiade“ und „Hochzeiten, bis dass der Rückfahrt-Bus Euch scheide“, wirkten nach. Adventswochenenden in Lübeck, Osterfahrten zum Badeparadies Weißenhäuser Strand, Fahrten in den Hansapark und die Kinderbibeltage wurden zum regelmäßigen Programm.
Und  es gab  natürlich die Hotdog-Feten mit wechselnden Turnieren. Der Name blieb, auch wenn Waffel-, Pommes-, Pizza- Hamburger- und Hotdog-Anhänger immer neu über das aktuelle Angebot „rangelten“. Ferien-Tagesausflüge in Städte der Umgebung und Wochenendfreizeiten zum Kieler Umschlag oder zu Weltgebetstags-Ländern wurden wegen des Nachmittagsunterrichts an Schulen häufiger.

Am längsten geblieben sind über Jahrzehnte hinweg die „Bunten Abende“ mit den Papporden, Adventsstück, Verlosung und nicht ganz ernsten Kommentaren zu unseren Unternehmungen. Und all dies klappte nur mit der Gemeinde, mit Ihnen. Das müsste noch viel bekannter werden.

Sehr viele „Experten“ in sehr verschiedenen Aufgabenfeldern haben mir im Laufe der Jahre beigestanden. Das reicht vom „guten Kaffee“ bis zum „guten Ton“, von der Bühnentechnik bis zur Aufsicht und Organisation bei allen Veranstaltungen. Wir sind einfach eine tolle Gemeinde mit sehr vielen Talenten und sehr viel Hilfsbereitschaft, die mich manchmal geradezu sprachlos gemacht hat. Ich verlese mal kurz „lautlos“ ellenlange Seiten mit den Mitarbeitern und allen Spezialisten, weil dann nicht auffällt, falls ich nach all den Jahren einen Namen nicht gleich parat habe…

Nun ist das für mich alles vorbei. Sie sollen Sie aber nicht denken, dass Sie mich jetzt nur noch als „Fata Morgana“ auf dem Rad in der Gemeinde sehen. Das bin schon ich. Wenn ich nach dem Durcharbeiten liegengebliebener Bücherstapel, ein paar aufgeschobenen Reisen, auch in frühere Freizeitorte (aber nun mit „Privatprogramm“) und in den nachgeholten Stunden in meinem Turnverein entspannen muss, dann „radele ich durch Trinitatis“ und steige gern mal ab...  Ab jetzt habe ich ja Zeit. Tja, nun wissen Sie schon: Da kommt etwas auf Sie zu! Vielen Dank!

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Dankschreiben an alle "aus dem Ruhestand":

Sehr geehrte Damen und Herren,

Danke!

das war ja eine schöne Bescherung – ich wollte mich bei Ihnen für Rat und Tat bei all unseren Unternehmungen bedanken, doch Sie haben das genau anders herum gemacht! Ein ganzer Ordner voller Briefe, Karten und Notizen liegt nun vor mir und beschämt mich etwas. Was hätte ich alleine denn geschafft ohne Sie?

Riesig gefreut habe ich mich aber doch:  

Blumen bekam ich „bis ins letzte leere Gurkenglas“ und musste trocken Schlucken, als die Juniorhelfer auch noch ein Apfelbäumchen hereinbrachten. Alle Pflanzen sind nun eingegraben, die Sträuße habe ich reihum ins Blickfeld gestellt, bis die letzte Farbe verblichen war, und mit Ihren Blumengutscheinen kann ich mir auch im Winter noch frisches Bunt ins Zimmer holen.

Nun freue ich mich auf Ihre Bücher und selbstgemachten Bildbände, suche Platz für die gerahmten Bilder und Montagen und habe mit Ihren Gutscheinen noch viel Lehrreiches und Unterhaltsames gut. Für angenehmes Kerzenlicht, schöne Becher auf bunten Sets  und wärmende Socken haben Sie auch noch gesorgt. Und mit vielen verschiedenen Getränken und Leckereien scheinen Ruhestand und Schlaraffenland im Moment noch dicht beeinander zu liegen. Aber mit genügend Marmelade und Honig, einem „Überlebenskorb“ und einem Fläschchen mit „Suppengrundrezept“ bin ich weiter gut ausgerüstet!

Tja, und als ich unter all den Geschenken auch noch einen „Papporden“ entdeckte, brauchten meine Mundwinkel lange, um „zur Wagerechten zurück zu finden“.

Alles, bis hin zu Geldgeschenken, zum Beispiel „für eine Strandkorbmiete“, oder als Spende in meinem Namen für den Maria-Magdalenen-Kirchgarten, empfand ich als originell, überraschend und so liebevoll persönlich dekoriert, dass ich staune, wie so ein Abschied zugleich aufbauend und fast umwerfend sein kann.

Dazu zählen auch die unerwarteten Briefe, Mails und Nachrichten von jenen, die nicht kommen konnten und von Menschen, von denen ich mich längst vergessen glaubte. Alles war schön!

Vielen Dank und herzliche Grüße
Klaudia Kottek
Gemeindepädagogin noch „a.D. in spe“,- aber schon im Urlaub

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© Klaudia Kottek 24146 Kiel