Klaudia Kottek, früher Gemeindepädagogin in Kiel
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Sommerferienfreizeit
1985 Bad Essen

Freizeit-Tagebuch - unzensiert - unkommentiert

 

Tagesberichte zur Sommerferienfahrt

vom 5. – 15. August 1985 nach Bad Essen

Montag, 5. August 1985

Fahrt

Wir trafen uns um 10 Uhr auf dem Kieler Hauptbahnhof, auf dem Frau Kottek weiße Kieler Woche Hüte verteilte, und unsere Namen auf einer Liste abhakte, um zu sehen, ob wir alle da sind. Dann brachten unsere Eltern uns zum Zug  und halfen dabei, das Gepäck zu verstauen. Für fast alle war es die erste IC-Fahrt. Die weißen Hüte behielten wir die Fahrt über auf. Weil wir in Bremen umsteigen mussten, konnte man an den weißen Hüten erkennen, zu welchem Bahngleis unsere Gruppe gerade hinlief, um den Zug Richtung Bohmte zu erreichen. Von dort aus brachte uns ein Bus vom Bahnhof Bohmte in einer Viertelstunde  zur Jugendherberge nach Bad Essen.

Bad Essen

In der Jugendherberge

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, lernten wir die Jugendherberge und das Gelände rund um  die Jugendherberge kennen. Zum Abendessen wurde Tobias schon zum Straftischdienst und Abwasch verdonnert. Eigentlich sollte Holger helfen, aber der hatte angeblich eine leichte Magen- und Darmverstimmung und wurde verschont.

Bad Essen

Nach dem Abendessen wanderten wir nach Bad Essen, um für morgen früh für das Stadtspiel gewappnet zu sein. Zum Schluss stürmten wir die Eisdiele, die direkt zwischen der Jugendherberge und der Bad Essener Innenstadt

Nachtprogramm

Nach einer langen Diskussion in der Nacht von Montag auf Dienstag im Bett, Sören war schon eingepennt, endete für unser Zimmer erste Tag  unserer Sommerferienfahrt von Kiel nach Bad Essen.

Dienstag, 6. August 1985

Vormittagsprogramm

Tisch- und Abwaschdienst hatten Holger, Saskia, Tanja und Tobias

Frühstück

Am Morgen waren wir alle etwas verschlafen, aber doch recht ansprechbar. Unser Frühstück begann wie immer mit dem Spruch „Fröhlich sei das Frühstückessen – guten Appetit –  wumm“ Das Wumm steht hier für einmal in die Hände klatschen und dann mit voller Wucht auf die  Hände auf die Tischplatte donnern. Dann gab es Brötchen, Butter, Marmelade und Honig. Nach dem Frühstück gesellten sich Tanja, Saskia und Tobias zum Abwasch.

Stadtspiel

Um 9.15 Uhr starteten wir zu unserer ersten Unternehmung, dem Stadtspiel, das war denjenigen, die schon mehrfach mitgefahren sind, schon bekannt war: Immer am ersten Tag kommt das Stadtspiel dran, um die Stadt besser kennenzulernen.

Wir wurden in vier Gruppen verteilt: rot, blau, gelb und rot 2. In der roten Gruppe 2 waren Sören, Kai, Tobi, Holli, Joe und Lars. Wie alle anderen Gruppen mussten wir die 21 Fragen auf dem Bogen lösen.  Zum Schluss blieben noch 19 Fragen übrig und dass, kurz bevor wir zur Jugendherberge zurückgehen mussten. So kamen wir fünf Minuten zu spät in die Jugendherberge, worüber Frau Kottek nicht sehr erfreut war, aber zu spät ist zu spät, weil das Mittagessen schon auf uns wartete. Nach der Strafpredigt konnten wir endlich ran an den Gulasch und die Nudeln!!!

Nachmittagsprogramm

Schwimmbad und Getränkeschleppen

Um 14.00 Uhr geht es zum Schwimmbad. Während wir uns dort vergnügten, kaufte Andreas bei Aldi 2x12 Liter Apfelsaft, die auf die Gruppe verteilt wurden, nicht zum Austrinken, sondern um in die Jugendherberge zu tragen. Andreas, Holger, Sören, Kai und Lars gingen noch mal zu Aldi, um Dosenbrause zu kaufen, während wir mit dem Saft zur Jugendherberge gingen, denn um 17.45 hieß es dann wieder „AUFDECKEN!!!“

Abendprogramm

Abendessen

Das Abendessen war, wie es ab nun fast jeden Abend aussah: Tee, Brot und Beilagen (Wurst, Käse, Salate, Butter). Danach hieß es für die „eingeteilte Mannschaft“ abwaschen.

Um 19 Uhr trafen wir uns zur Auswertung des Stadtspiels am Vormittag, das dauerte mindestens eine Stunde, danach wurde noch etwas gesungen, die Bibelarbeit gemacht und vorgelesen. Nach drei Stunden wurden wir endlich entlassen. Während Andreas noch einen Abendlauf machte, machten wir uns für die Nacht fertig.

Gegen Mitternacht kehrte allmählich Ruhe ein.

Mittwoch, 7. August 1985

Vormittags

Interviews

Nachdem unser „freiwilliger“ Tisch- und Abwaschdienst seine Arbeit erledigt hatte und der Rest die kurze Freizeit fürs Zimmeraufräumen (was ist das?) genutzt hatte, trafen wir uns um 9 Uhr, um kurz darauf zu den Interviews zu starten. Gruppe 1 (Lars und Co) bekam die Aufgaben, Mitarbeiter der Gemeindebücherei, einer Apotheke und eines Reisebüros zu interviewen. Außerdem sollten sie  den Pastor vorwarnen, dass wir am Sonntag in den Gottesdienst kommen und nachfragen, wann der Gottesdienst beginnt. Die zweite Gruppe zog mit Susi los, sie hatte die Aufgabe, den Herbergsvater auszufragen, was er alles zu tun hatte und zum Vergleich jemanden, der in einem der Hotels arbeitet, einen Mitarbeiter von der Sparkasse finden, der uns verriet, wieviel Geld in der Bank lagerte (bei dem sollten sie gleichzeitig das Taschengroßgeld in Taschenkleingeld umwechseln) und einen Eisverkäufer unseres Lieblingseisgeschäftes. Die Gruppe 3 nahm mit Andreas das Kurmittelhaus, die Kurverwaltung, das Schwimmbad und einen Reisedienst unter die Lupe um neugierige Fragen zu stellen. Frau Kottek ging mit ihrer Gruppe ins Rathaus zum Bürgermeister, ins Fundbüro, zur Polizei und zum Fahrradverleih.

Mittags

Mittagessen

Unser Tischdienst war bereits um 11.45 h wieder in der Jugendherberge und deckte den Tisch fürs Mittagessen, zu dem um 12 Uhr alle pünktlich erschienen.

Mittagsfreizeit

Nach dem Mittagessen schrieben die Interviewgruppen ihre Reportagen auf, um ab 14 Uhr alles schnell vorzutragen, weil wir noch zum Schwimmen wollten.     

Berichterstattung                          

Gruppe 1: Holger,  Joachim, Kai-Olaf, Lars, Sören und Tobias waren an der alten Apotheke und hatten vom Balken über der Tür das Erbauungsdatum des Hauses abgeschrieben: 6. 12. 1726. In der Lindenapotheke, einem Neubau, bekam die Gruppe eine gute Information über Bad Essen und die Lehrlingsausbildung zum Pharmazeutischen Fachangestellten. Den Pastor konnten sie nicht interviewen, weil er gerade in den Urlaub fuhr. In der Gemeindebücherei hatten sie mehr Erfolg: seit 50 Jahren gibt es die Bücherei, leider wird sehr viel gestohlen:  ca. 7% der Bücher werden nicht zurückgegeben oder verschwinden aus den Regalen Da sehr viel Betrieb war, konnten die Mitarbeiter keine weiteren Auskünfte geben.  Das Reisebüro hatte geschlossen, es sah so aus, als würde das Gebäude abgerissen.

Gruppe 2: Anja, Kerstin, Kirstin, Maren, Sandra B, Sandra S, Susi und Vera blieben zuerst bei der Eisdiele hängen und interviewten einen der Eisverkäufer: das Eisgeschäft  gibt es seit fünf Jahren und bietet 27 Eissorten an. Drei Angestellte verkaufen nicht nur nach draußen Eis, sondern bedienen auch im Eiscafé. Hier gibt’s nicht nur viele verschiedene Eisbecher, sondern auch verschiedene Kaffeesorten. Das Café hat 64 Plätze.  Die Sparkasse gibt es seit 1976 und hat 15 Angestellte, die zum Glück noch keinen Überfall erlebt haben und hoffentlich nicht erleben werden. Im Hotel Reckum kamen uns die Leute sehr unfreundlich vor, so, dass die Gruppe gleich weiter zog und im Hotel Höger einen auskunftsbereiten Mitarbeiter fand. Das Haus ist seit 1513 im Familienbesitz und seit 150 Jahren Hotel. 1913 wurde es ausgebaut. Es hat 19 Betten und drei Angestellte. Die Jugendherberge wurde 1966 gebaut und ist seit 1969 in Betrieb. Hier können sechs Schulklassen gleichzeitig unterkommen. In der Jugendherberge arbeiten außer den Herbergseltern noch drei Angestellte. Der Herbergsvater heißt Gilzau.

Gruppe 3: Andreas,  Berit, Dirk, Jan-Hendrik, Monika, Saskia, Stefan und Tanja waren im Kurmittelhaus. Dort erhielten sie eine ausführliche Information über die Behandlung der Kurgäste – die mit einer Untersuchung durch den Kurarzt beginnt, der Massagen, Kneippbäder oder verschiedene Massagen oder Krankengymnastik anordnet. Die Kurverwaltung sorgt für die Unterhaltung der Kurgäste, wenn keine medizinischen Anwendungen die Zeit in Anspruch nehmen: Wanderungen, Reisen, Stadtführungen, Kurkonzerte u.v.m. Das Freibad gibt es seit 1958 und wurde 1984 renoviert. Es hat zwei Becken, eine Rutsche und im Schwimmbecken drei Bullaugen, durch die Zuschauer die Schwimmer beobachten können.  Schlüters Reise ist ein Privatunternehmen und fährt mit seinen Bussen in die ganze Welt.

Gruppe 4: Birgit, Birte, Britta, Ines, Karen,  Meike, Sabine gingen mit Frau Kottek zuerst zum Fundbüro, dort wurde schon viele Sachen abgegeben: z.B. Geldbörsen, Fahrräder, Uhren,  auch Tiere wurden hier abgegeben und zum Teil bei den Landwirten in der Umgebung untergebracht, wo soll man Kühe oder Pferde sonst hinbringen. Auch ein Stachelschwein, Hunde und Katzen wurden hergebracht und dann im Tierheim untergebracht.  Im Jahr werden ca. 100 gefundene Sachen abgegeben. Der höchste Geldbetrag wurde in einer Telefonzelle gefunden und betrug 800 DM. Die meisten Sachen werden wieder abgeholt. Im Standesamt werden ca. 70 Leute im Jahr getraut und ca. 90 Todesfälle registriert. Hier werden auch Rentenanträge bearbeitet und weitergeleitet.  Im Einwohnermeldeamt werden täglich 10-12 Personalausweise ausgestellt, während der Urlaubszeit sind es bis zu 50 Ausweise täglich. Das Bauamt betreut die Kindergärten, Schulen und andere öffentliche Gebäude, sowie das Straßenwesen. Der Bürgermeister ist gerade unterwegs, aber seine Sekretärin gab uns Auskunft: der Bürgermeister ist ehrenamtlich tätig, es gibt 27 Ratsmitglieder aus allen Parteien. Die Polizei in Bad Essen arbeitet wie ihre Kollegen überall in Deutschland und muss sich mit Diebstählen, Unfällen, Raubüberfällen, Morden  und anderen Gewalttaten beschäftigen.

Schwimmbad

Um 16 Uhr können wir endlich für  1 ½  Stunden ins Schwimmbad gehen.

Abendprogramm

Abendessen

Der Tischdienst muss wegen des Abendessens schon früher das Freibad verlassen, damit wir um 18 Uhr das Abendbrot erhalten konnten. 

Tagebuch, Bibelarbeit und Andacht

Um 19.30 Uhr schrieben wir zuerst wieder den Tagesplan ab und klebten ein Saurierbild passend zum Tag ein, um 20 Uhr begann unsere Bibelarbeit, die mit ein paar Seiten aus unserer Fortsetzungsgeschichte abschloss. Andreas schloss den Tag mit einer kleinen Andacht und einem Gemeinschaftsgebet ab. Um 21.30 Uhr gingen wir in unsere Zimmer, denn um 22.00 Uhr sollte eigentlich geschlafen werden, aber wir unterhielten uns zum Teil so leise, dass man draußen auf dem Flur nichts hören konnte. Das dachten und hofften die Zimmerbewohner, denn keiner wollte am nächsten Tag den Tisch- und Abwaschdienst übernehmen. 

Donnerstag, 8. August 1985

Vormittagsprogramm

Frühstück

Nachdem wir alle um 7.30 Uhr geweckt wurden, mussten Anja, Monika, Sandra B und Sandra S  zum Tischdienst und den Tisch fürs Frühstück decken.  Es gab wieder Tee, Brötchen, Butter, Marmelade und Honig.  Nach dem Frühstück gab es Taschengeld, ganz zum Schluss kamen noch die Damen vom Tischdienst und holten ihr Taschengeld ab.

 

Bastelstunde

Leider gab es heute Morgen keine Gelegenheit für größere Ausgaben, weil es regnete. Wir blieben in der Jugendherberge und bastelten einen Saurier aus Pappmaché, das wir um einen kleinen Luftballon (Typ Wasserbombe) verteilten. Er bekam Füße aus Pappe und einen langen Hals aus einer Papierrolle. Darauf thronte dann ein Styropor-Ei als Kopf. Am Ende standen alle zum Trocknen auf dem Fensterbrett, denn unser Tischdienst brauchte den Platz fürs Decken zum Mittagessen.

Nachmittagsprogramm

Besuch im Steinbruch

Um 14 Uhr war das Wetter wieder trocken, wir hatten einen Termin bei der Keramikfirma Argelith, die auf ihrem Werksgelände einen großen Steinbruch für besondere Boden- und Wandplatten hatten. Während Frau Kottek uns anmeldete, spielten wir an dem Brunnen vor dem Werksgebäude und versuchten, uns gegeneinander nass zu spritzen, denn heute waren wir ja nicht zum Schwimmen gekommen. Nach einer kurzen Firmenführung konnten wir in einen stillgelegten Steinbruch hinter dem Gebäude nach Versteinerungen suchen. Maren verteilte ihr Werkzeug und zeigte uns, wie wir auch ohne Werkzeug Steinplatten auseinanderbekamen.  Einige fanden winzige Versteinerungen (Pflanzenteile). Auf unserem Nachhauseweg mussten wir uns aus dem Steinbruch hocharbeiten und kamen fast hinter der Jugendherberge wieder an die Oberfläche.

Waschtag

Das Zimmer der ältesten Mädchen legte in der anschließenden Freizeit einen Waschtag ein und zog dafür eine Wäscheleine zwischen ihren Betten von dem Fenster bis zur Tür. 

Abendprogramm

Abends lief wieder als wieder wie immer, Tagebuch schreiben, Bibelarbeit, Fortsetzungsgeschichte und eine Abendandacht, die Kai-Olaf hielt. Um 21 Uhr durften wir alle in unsere Zimmer gehen und die Zeit bis 22 Uhr (Bettruhe) genießen. Einige spielten noch eine Runde Tischtennis, wanderten kurz in den Wald  oder saßen rum und unterhielten sich.

Freitag, 9. August 1985

Vormittags

Wecken und Frühstück                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      

Um 7.30 Uhr war wieder das allgemeine Wecken. Unsere unentwegten Jogger  waren schon um 7 Uhr aufgestanden, um vom Handballtrainer auferlegtes Ferienprogramm zu absolvieren, damit sie nach den Ferien  fit beim Handballtraining auftauchen können.

Kerstin, Kirstin, Maren und Dirk tauchten pünktlich zum Tischdenken auf, denn den Teilnehmern hing der Magen bis zu den Kniekehlen, weil der Magen zwölf Stunden keine Arbeit hatte. So stürzten wir uns um acht Uhr auf die Brötchen. Doch der Sturz wurde gebremst: Da wir in den letzten Tagen beim Essen immer sehr laut waren, wurden wir sortiert, damit sich die Lautstärke an den einzelnen Tischen nicht überschlug. Nun tankten wir Kraft für den Besuch im Schwimmbad.

Im Schwimmbad – aus Einkaufen wird Eis kaufen

Es war der erste Tag, an dem schon morgens die Sonne schien, deshalb wollten wir heute unbedingt das

Freibad mit Heilwasser (Sole) besuchen. Die beiden Sandras und Anja waren so begeistert vom Schwimmbad, dass sie sich gar nicht trennen wollten und richtig erbost waren, als der Rest der Gruppe in die Stadt zum Einkaufen wollten. Wir trafen uns dann alle vor der Eisdiele, die auf dem Weg zur Jugendherberge lag.

Mittags

Mittagessen

Weil einige sehr lange so lange brauchten, um sich die  richtigen Eissorten auszusuchen, kamen wir fast zu spät zum Mittagessen. In der Jugendherberge hatten aber schon Heinzelmännchen den Tischgedeckt. Vielen Dank!

Mittagspause

Bis zum Beginn unserer Sommerfahrtenolympiade gingen einige zum Hasenfriedhof im Wald, unsere Ingenieure bauten im spärlich fließenden Bach hinter der Jugendherberge Dämme..

Nachmittagsprogramm

Sommerfahrtenolympiade

Zuerst trafen wir uns im Essraum, dort teilten wir uns in drei Gruppen auf, in jeder Gruppe waren alle Altersstufen und alle Verletzungen (wie Blasen an den Füssen…) vertreten. Später gesellte sich bei Stefan noch eine Zecke am Hals zu den Verletzungen. Deshalb brach er die Olympiade auf dem Trimm-Dich-Pfad ab und wollte mit Susi zum Arzt. Dort kam die Zecke nie an, weil eine patente Bad Essenerin mit den Worten „Ach, nur ein Holzbock!“ ganz vorsichtig die Zecke rausholte. Stefan und Susi gingen dann gleich in die Jugendherberge. In den nächsten Tagen beobachteten alle Mitarbeiter die Stelle, aus der die Zecke rausgeholt wurde. Die verheilte relativ schnell, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.    Die restlichen Sportler kämpften sich durch die einzelnen Stationen und stellten bei den gewichtigen Übungen (stemmen) fest, dass gemeinsam alles leichter geht.

Sommerfahrtentaschen bemalen

Als wir wieder in der Jugendherberge waren, bemalten wir unsere Freizeittaschen mit dem neuen Bad Essener Wappen in den Farben Blau-Weiß-Rot. Das alte Wappen in den Farben grün-gelb-weiß zierte unsere Olympiade-Urkunden und die Titelseite unseres Tagebuchs. Beim Malen konnte man die Augen „auf null stellen“ und vor sich hinträumen oder sich mit seinen Freunden unterhalten und Pläne für die Nacht schmieden.

Abendprogramm

Nach dem Abendessen trafen wir uns zur Bibelarbeit. Dort bekamen wir eine Strafpredigt, weil sich nicht nur die Jungen rüpelhaft benommen hatten.

In der Bibelarbeit unterhielten wir uns zuerst über das Verkehrszeichen für heute: Das rote Kreuz, dazu gab es die Geschichte vom Blinden aus Jericho, den Jesus geheilt hatte .Anschließend wurde wieder aus dem Buch „Der flüsternde Totempfahl“ vorgelesen. 

Um 22 Uhr fielen fast alle (bis auf einige ausdauernde Mädchen) müde in die Betten.

Sonnabend, 10. August 1985

Aufstehen und Frühstück

Morgens war es eigentlich wie immer, nach dem Wecken blieben einige bis kurz vor dem Frühstück in den Betten liegen. Tischdienst hatten heute Anja, Sandra, Stefan und Vera. Aber dann meinte plötzlich jemand, wer nicht aufsteht, kann sich kein Essen für die Tageswanderung machen und muss den ganzen Tag hungern, weil wir an keinem Kiosk vorbeikommen.

Nach dem Frühstück verließen wir mit prallgefüllten Taschen oder Rucksäcken d8ie Herberge und gingen zum Bus, der auf dem Platz vor der Jugendherberge schon auf uns wartete.

Mammutwanderung

Kurze Busfahrt

Im Bus lagen Werbezettel für den Heidepark Soltau, viele hofften, wir führen dorthin, aber die Hoffnungen wurden bitter enttäuscht. Der Bus fuhr die Hauptstraße entlang und bog nach einer Viertelstunde  zu einem kleinen Weg ab, schließlich hielt der Busfahrer mitten in der Walachei auf einem Parkplatz an und ließ uns aussteigen, dann wendete er und fuhr zurück nach Bad Essen. „Und wir?“ fragen einige. „Der liebe Gott hat uns zwei gesunde Beine und Füße gegeben, die auch mal in Bewegung sein möchten!“

Wir folgten dem Wegweiser Saurierspuren und standen plötzlich vor einer hohen Felswand, auf der viele Saurierspuren waren. Einige Tafeln erklärten die Saurierarten, die hier entlanggelaufen sind. Megalosauropus Teutonicus und Elefantopoides Barghausenensis. „Wie sind die Monster denn da hochgekommen?“ „Hatten die Klebefüße?“ Da wir eine Fachfrau für Geologie mithatten, erklärte Frau Professorin Weidner die verschiedenen Erdzeitalter und Erdplattenverschiebungen, dass oben mal unten war oder der Berg mal ein Meer.

Wir schätzten die Saurierspuren auf Schuhgröße 150, hätte er Schuhe getragen. Dann verglichen wir die mit unseren Schuhgrößen und stellten uns von dem mit dem größten Füßen (Andreas W – Marke Elbkähne 46) bis zu dem mit den kleinsten Schuhgröße (Britta P – Marke Schlauchboot 31) der Reihe nach auf. Natürlich wurde diese lange Reihe fotografiert. 

Bevor wir weitergingen, vertilgten wir einen Teil unserer Marschverpflegung.

Rückmarsch

Um nicht allzu spät in die Jugendherberge zurückzukehren, brachen wir nach unserem Picknick ab, der Letzte schaute noch mal genau nach, ob wir nichts vergessen haben und all unseren Müll wieder mitgenommen bzw. in den Mülleimer geworfen hatten.

Zwei Stunden marschierten wir bei trockenem Wetter aber bei grauem Wetter durch das Wiehengebir-ge Richtung Bad Essen.

Mit Sorgen betrachteten wir die, die immer am Ende gingen und die Gruppe weit auseinanderzogen. Die an der Spitze hatten bei den Pausen dann immer genügend Zeit, sich auszuruhen und wollten dann gleich weiter, als die Letzten ankamen. Was tun? Gemäß dem Bibelspruch „Die ersten werden die letzten sein und die letzten die ersten“, ließen wir die Nachzügler vorn an der Spitze gehen und unsere Roadrunner ganz hinten. Wer die Langsamen überholen wollte, konnte den nächsten Tisch- und Abwaschdienste in der Jugendherberge übernehmen.

Plötzlich begann es zu regnen, das störte uns zuerst wenig, wir wanderten weiter. Doch dann ertönte plötzlich Donnergrollen, das immer näher kam. Jetzt war es doch an der Zeit, uns eine Möglichkeit zum Unterstellen zu suchen – denn bei Gewitter soll man nicht unterwegs sein. Lars und Andreas liefen vor zu einem Bauernhaus, der Bauer hatte Mitleid mit uns und stellte uns zuerst seine Garage zur Verfügung, doch die war für unsere Gruppe zu klein. Da öffnete er seine Scheune, die war für uns groß genug. Der Hofhund behielt uns genau im Auge. Wir hatten mehrere Hundefreunde unter in unserer Gruppe, die schnell mit dem Hund Freundschaft schlossen. Auf dem gegenüberliegenden Berg stand eine Schafherde auf einer Weide dicht aneinandergedrängt unter einem Baum. Plötzlich stoben sie auseinander und schüttelten sich. Ob das ein Zeichen war, das wir bald weiterwandern konnten?

Nach ein paar Minuten hatte das Gewitter tatsächlich ein Ende. Der Bauer kam und gab uns gute Tipps, wie wir am schnellsten zurück nach Bad Essen kommen. Dieser Weg führte an einer Straße entlang, im Gänsemarsch liefen wir alle ordnungsgemäß hintereinander, selbst unsere Freizeitpärchen trennten sich, damit keiner in Gefahr kam.

Schon nach einiger Zeit kam zum Glück wieder ein Waldweg, der uns  auch durch Bad Essen zur Jugendherberge geleitet hat. Er hatte tolle Aussichtsmöglichkeiten, außerdem standen auf einer Weide zwei Pferde, die natürlich gestreichelt werden mussten.

Nachmittags

Schwimmbad

Nach der Rückkehr brauchten wir erstmal eine kurze Erholungspause, dann hatten alle schon wieder Lust, sich im Freibad zu erfrischen. Doch Regen und Gewitter trieben uns nach kurzer Zeit wieder aus dem Wasser. Doch bald hörten Gewitter und Regen auf, wir konnten wieder ins Wasser, bis wir zurück zum Abendessen in die Jugendherberge mussten.

Maren und Kerstin, die nicht mit zum Schwimmen waren, hatten die Zeit genutzt und die Tagebücher sortiert und den Tisch gedeckt.

Abendprogramm

Abendessen und Bibelstunde

Weil wir heute den ganzen Tag unterwegs waren, gab es eine warme Suppe. Dann trat unser Tisch- und Abwaschdienst in Aktion, um die Tische abzudecken, abzuwischen und abzuwaschen, Nach dem Tischdienst und vor der Bibelstunde hatte Andreas etwas Besonderes vorbereitet:

Freizeithochzeit

Andreas bereitet für den Abschluss des Abends eine Hochzeit vor, er hatte auf der Rückwanderung Kirstin und Sören Händchenhaltend beobachtet und schlug ihnen eine Hochzeit vor. Die beiden willigten ein und nun wurde ein Zimmer als Kapelle vorbereitet: aus einem Tisch wurde ein Altar mit Bibel und Kerzen aus Coladosen mit Flammen aus Tempotaschentüchern. Damit das ganze amtlich wirkt, liegt auch noch ein Wappen auf dem Tisch. Dann ziehen Andreas (mit Schärpe als Pastor vorweg), Sören und Kirstin (mit Blumenstrauß) hinterher, dahinter die Trauzeugen. Susi spielt auf der Gitarre den Hochzeitsmarsch. Anschließend nahm Andreas dann die Trauung vor. Während das Brautpaar vor dem Altar kniete, saßen Trauzeugen und Gäste auf den Betten und Stühlen und amüsierten sich. Besonders, als die beiden ihre Trauurkunde unterschrieben. Anschließend zogen wir alle in den Tagesraum, um das Tagebuch abzuschreiben, das Saurierbild und das Bild für die Bibelarbeit einzukleben und während des Vorlesens anzumalen. Einige schliefen am Tisch dabei am Tisch ein und wachten erst auf, als alle in die Zimmer gingen.

Nachtruhe

Heute sehnten sich alle 22 Uhr herbei, aus den Zimmern der jüngeren Teilnehmern hörte man bald regelmäßige Atemzüge oder leichtes Schnarchen, aber die Älteren hatten ein längeres Durchhaltevermögen und unterhielten sich lautstark auf dem Flur, und sorgten wieder für  Tisch- und Abwaschdienste an den nächsten Tagen.

Sonntag, 11. August 1985

Für diesen Tag liegt kein Tagesbericht eines Teilnehmers vor, deshalb steht hier nur eine kurze Zusammenfassung unseres Tagesplans.

Leider mussten wir auch am Sonntag um 7.30 Uhr aufstehen, denn Frühstück gab es auch wie immer schon um 8 Uhr.

Tisch und Abwaschdienst erledigten  Britta, Kerstin, Maren und Sandra N.

Vormittags besuchten wir den Gottesdienst in der ev. Nikolaikirche beim Marktplatz,

nachmittags liefen wir mit einem Zettel voller Fachwerkhäuser durch Bad Essen und mussten herausfinden, welche Häuser in Bad Essen stehen, da in jeder Gruppe auch noch Teilnehmer früherer Sommerferienfahrten waren, konnten die die Fachwerkhäuser aus Holzminden, Salzdetfurth und Tecklenburg raus filtern.  Bis zum Abendessen waren alle Bad Essener Häuser mit Adressen versehen und alle Teilnehmer hatten sogar noch Zeit, um beim Eiscafé vorbeizuschauen, um sich für den Rückweg und die gute Arbeit ein Eis zu spendieren..

Da wir morgens schon den Gottesdienst besucht hatten, fiel die Bibelarbeit am Abend aus. So hatten wir Zeit für einen Spieleabend.  Auch der endete leider um 21.30 h, damit wir noch genügend Zeit hatten, um ins Bett zu finden.

Montag, 12. August 1985

Vormittags

Aufstehen und Frühstück

Um 7.30 Uhr ging der Ernst des Lebens wieder los: Erst das Wecken (Uah), dann duschen und dann mussten um 7.45 h die Küchendienstler Anja, Sandra B, Kirstin M und Stefan ans Werk. Um 8 Uhr gab’s dann endlich Frühstück, aber davor mussten wir natürlich erstmal ein Lied singen. Nach dem Frühstück wurden unsere Küchendienstler mit Arbeit belastet.

Taschengeld und Zimmerkontrolle

Bis um 8.50 Uhr waren dann alle mit dem Aufräumen ihrer Zimmer und dem Bettenmachen beschäftigt, dann wurde das heutige Taschengeld ausgezahlt  und anschließend gingen die Zimmerkontrolleure durch die Zimmer und verteilten ihre Punkte.  Als alle Arbeit erledigt war, konnten wir uns bis zum Mittagessen dem Vergnügen widmen.

Schwimmbad

Denn um 9.15 Uhr gingen wir zum Schwimmbad, dort gab es eine kleine Wasserolympiade  mit den Disziplinen Kunstspringen, Wettschwimmen, Tauchen und Reiterwettkampf. Anschließend hatten wir noch etwas Zeit, unsere Muskeln zu lockern und zu entspannen, indem die Jungs die Mädchen ärgerten und umgekehrt natürlich auch. Leider mussten wir den Spaß um 11.15 Uhr abbrechen und das Wasser schon wieder verlassen, weil es um 12 Uhr in der DJH Mittagessen gab und unsere Küchenschwalben wieder ihren Dienst verrichten mussten

Mittags

Mittagessen

Wir waren alle pünktlich, auch der Tischdienst. Zum Mittagessen gab es Bouletten, Kartoffelmus, Soße und kalte Bohnen. Bis um 13 Uhr hatte unser Küchendienst wieder alle Hände voll zu  - Tische abräumen und abwischen, d.h. Geschirr in den Spüler schieben, abwaschen lassen und dann wieder rausholen, alles abtrocknen und wieder wegstellen.

Gemeinsam genossen wir dann alle bis um 14 Uhr die Mittagspause, Susi, Monika und Berit machten mit Flöten und Gitarre Hausmusik, die anderen spielten Tischtennis oder genossen einfach die freie Zeit.

Nachmittagsprogramm

Wanderung zu einem Wasserschloss

Um 14 Uhr sind wir dann über eine Stunde lang zum Wasserschloss Hünnefeld gelatscht, das war allerdings ein Reinfall. Wir konnten nicht hinein und von außen war kaum etwas zu sehen. Als wir auf dem Rückweg über eine Brücke gingen, die über den Mittellandkanal führte, wollten wir unbedingt auf einen Kahn spucken, bloß es kam keiner. So gingen  wir dann zum K&K Markt, ein Geschäft der Lebensmittelmarktkette Klaas und Kock in Niedersachsen und Nordrheinwestfalen, wo wir durchschlenderten, um nachzuschauen, ob es hier vielleicht nette Erinnerungsstücke gibt. Bei Aldi kamen wir auch noch vorbei, dort deckte Frau Kottek uns noch mit Getränkedosen ein. Pünktlich zum Tischdienst um 17.45 Uhr waren wir wieder in der Jugendherberge und die Küchendienstler gingen sofort ans Werk.

Abendprogramm

Abendessen

Das Abendessen war wie immer, um 18.30 Uhr waren dann endlich alle satt oder hatten satt zu sein, denn der Abwaschdienst wollte heute Abend ja auch noch mal fertigwerden. Die meisten von uns gingen bis zur Bibelstunde zumTischtennisspielen an die Tischtennisplatte.

Unsere Bibelstunde wurde wieder mit dem Tagebuch abschreiben eingeleitet, das in die Bibelarbeit und die Fortsetzungsgeschichte überging. Zum Schluss gab es noch ein Kreuzworträtsel zur Abendandacht und ab und zu ein Lied. Den Abschluss bildete wieder ein Gemeinschaftsgebet, bis es hieß – ab in die Federn.

Dienstag, 13. August 1985

Morgenprogramm

Frühstück, Schwimmbad und Pommes

Nachdem wir morgens um 7.30 Uhr geweckt wurden, eilten Dirk, Sandra, Sandra und Vera, nachdem sie sich angezogen hatten, ab in den Tagesraum zum Tischdecken, damit wir pünktlich zu unserem Frühstück kommen konnten. Um 9 Uhr stellten sich alle bei der Taschengeldausgabe an, damit wir möglichst schnell ins Schwimmbad konnten.  Einige gingen nicht zum Schwimmen, sondern zuerst zum Kiosk, um sich die köstlichen Pommes zu holen. Die, die sich keine Pommes kaufen wollten, lenkten die immer ab, die welche hatten und klauten sich dann bei denen einige Pommes, ohne dass die es merkten. Als Meike sich um 11 Uhr Pommes holte, liefen immer einige neben Meike her und  ärgerten sie  mit dem Spruch „Meike, mein Pommes-Fee“ und klauten sich von ihr immer wieder Pommes. Schließlich waren alle Pommes aufgegessen und noch etwas Zeit für  einen kleinen Stadtbummel. Im Eiltempo gingen wir dann zurück zur Jugendherberge.

Mittagessen

Wir kamen rechtzeitig zum Mittagessen, das sehr schmackhaft war. Es gab Nudeln mit Tomatensoße und Hähnchenschenkel. Der Tischdienst brauchte anschließend nur wenig Reste zurück in die Küche bringen.

Nachmittagsprogramm

Saurier fertigstellen und Pfeiljagd

Um 14 Uhr trafen wir uns wieder im Tagesraum, um unsere Sauriermodelle grün anzumalen. Die ersten, die damit fertig waren, verschwanden mit Andreas und der Freizeitkasse im Wald. Sie hinterließen aber Spuren (Pfeile),  so konnten wir ihnen leicht folgen. Einige Jungs folgten einem falschen Weg und landeten bei der einer Barriere, die sie erst mal beseitigen mussten, während die Mädchen einen anderen Weg wählten und so die Barriere umgingen. Wir trafen uns alle an einem kleinen Funkturm der Post, der auch eine Aussichtsplattform hatte. Von dort segelten plötzlich Luftballons runter, also hier war die „geklaute“ Freizeitkasse und der Rest unserer Truppe versteckt. Wir kletterten auch nach oben und genossen den Ausblick.

Auf dem Weg zurück kamen wir am alten Kurpark vorbei. In der alten Kurkonzertmuschel forderte Andreas Susi zum Tanz auf und tanzte bei tosendem Beifall aller Teilnehmer ein paar Runden, ehe wir uns in einem kleinen Bach die Füße erfrischten oder am Brunnen im Kurpark von Stefan nass gespritzt wurden. Wir kamen alle sehr fröhlich und gut erfrischt in der Jugendherberge an.

Abendprogramm

Abends gab es wieder die übliche Prozedur mit Tagebuch, Bibelarbeit, Fortsetzungsgeschichte und Gebetsgemeinschaft.

Um 22 Uhr versuchten wir alle, ganz ruhig zu sein, um keinen Strafdienst zu bekommen.

Mittwoch, 14. August 1985

Frühstück

Anja, Kerstin, Kirstin Meyer und Sandra hatten es heute gut, sie mussten nur zwei Mal den Tisch aufdecken, abdecken und abwaschen, weil wir heute wieder den ganzen Tag unterwegs sein sollten. Nachdem wir gefrühstückt hatten, machten wir uns noch ein paar Brötchen für den Ausflug. Anschließend räumten wir die Zimmer auf, packten unsere Rucksäcke und Taschen, ehe wir zum Bus gingen, der uns abholten. 

Tagesfahrt

Bevor wir in den Bus stiegen, stellten wir uns vor dem Bus zu einem Gruppenfoto auf. Als dann alle im Bus ihren Platz gefunden hatten, sorgte Lars für die Unterhaltung, bei der einigen Mädchen die Augen zufielen. Andere hatten sich Comics mitgenommen, um von der Landschaft ja nichts mitzubekommen. 

Schachtschleuse Minden

Unser erstes Ziel war die Stadt Minden. Dort besuchten wir zuerst die Schachtschleuse und beobachteten, wie ein Schiff von der Weser in den Mittellandkanal hochgehoben wurde, denn  der Mittellandkanal wird am Weserkreuz mit einer Brücke über die Weser geleitet, anschließend besichtigten wir noch ein Museum zum  Weserkreuz, in dem die Entwicklung und der Bau bis zur Fertigstellung beschrieben wurde.

Schloss Bückeburg

Als wir wieder in den Bus gestiegen waren, fuhren wir gleich weiter nach Bückeburg. Eigentlich wollten wir das Schloss des Schaumburger Hochadels besichtigen. Leider machten die Schlossführer gerade Mittagspause. So setzten wir uns in die Sonne mit Blick aufs Schloss und machten auch Mittagspause.

Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Dann ging es weiter zum Kaiser-Wilhelm, direkt am Parkplatz stand ein Kiosk, in dem  einige sofort was zu trinken kaufen mussten, weil sie bergauf mit dem Bus mitgeschwitzt hatten. Einige kletterten zum Kaiser hoch und blickten mit ihm über das Wiehengebirge und auf die engste Stelle der Weser (Porta Westfalica) und den Mittellandkanal. Bis Bad Essen konnten wir allerdings nicht gucken, dazu war‘s zu diesig.  Schließlich kletterten wir vom Denkmal runter, schauten uns beim Kiosk die Andenken an, ehe wir zurück zum Bus gingen. Schließlich wartete noch eine letzte Station auf uns, wohl für die meisten die interessanteste:

Der Potts Park

Eine der wenigen Freizeitparks, in dem man viele Attraktionen durch eigene Kraft in Betrieb setzen muss – einige veranstalteten ein Pferderennen auf Holzpferden, andere traten um die Wette in Fahrradpedalen mit dem Ziel, als erster mit Muskelkraft eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen. Wir Kieler standen bei einem Boot Schlange, dass von einer kleinen Erhöhung ins Wasser geschossen wurde. Mit der Hochbahn fuhren alle, um sich das Gelände mal von oben anzuschauen, natürlich mussten wir auch die Kabinen selber treten, um vorwärts zu kommen, sonst gab es von den Hinterleuten lautstarke Beschwerden. In einer ausrangierten Halle hatten Techniker ein Flugfeld mit Start- und Landebahnen aufgebaut. Für die Zuschauer gab es alte Kinostühle, auf denen wir Platz nahmen und prompt schliefen mehrere ein. Sie

wechselten dann schnell in Sessellifte, die  über sie über  einen See fuhren. Die kühle Luft machte wieder wach, wie auch die anderen Karussells, die es hier auf dem Gelände gab.

Rückfahrt

Um 17 Uhr trafen wir uns alle auf dem Parkplatz. Im Bus schliefen dann viele wieder ein und wachten erst vor der Jugendherberge wieder auf.

Abendprogramm

Kofferpacken, unterbrochen vom Abendessen

Vor dem Abendessen packten fast alle ihre Koffer und einige verschenkten ihre Saurier an Schüler einer Klasse, weil sie nicht wussten, wie sie die Pappmaché-Gebilde heil nach Hause bringen sollten. Einige der Neulinge belegten die freien Zimmer auf unseren  Fluren. Unser Tischdienst sorgte heute Abend für ein besonderes Abendessen im Freien: es wurde gegrillt, weil heute unser Abschiedsabend war. Gemeinsam genossen wir das Essen vor der Jugendherberge. Bis zur Nachtruhe um 22 Uhr spielten wir noch ein wenig, einige aus unserer Gruppe unterhielten sich mit der heute neu angekommenen Gruppe. Die Gespräche wurden noch in der Nacht fortgesetzt.

Donnerstag, 15. August 1985

Heute brauchten wir keinen Wecker, es ging nach Hause. Schnell gingen alle unter die Dusche und zogen sich an. Anschließend wurden die Zimmer ausgeräumt, denn heute Nachmittag sollten unsere Zimmer schon wieder von einer anderen Gruppe belegt werden. Den Tischdienst übernahm die  Altherrenmannschaft von Holger, Joachim, Kai-Olaf und Lars. Die anderen begannen schon vor dem Frühstück mit dem Aus- und Aufräumen der Zimmer

Frühstück

Um 8 Uhr trafen sich dann alle zum letzten Frühstück im Tagesraum. Das war ein komisches Gefühl. Heute Abend würden wir schon wieder zu Hause essen. So genossen wir zum letzten Mal die Brötchen mit Butter, Marmelade oder Honig und den Tee. Während die Jungen den Abwaschdienst erledigten, räumte der Rest weiter die Zimmer. Alle Koffer landeten vor der Jugendherberge und als die Zimmer sauber waren, blieb noch Zeit für ein paar Runden Tischtennis mit einem Tennisball.

Rückfahrt

Aufregende Abfahrt

Pünktlich um 10 Uhr traf der Bus ein, der uns zum Bahnhof Bohmte bringen sollte. Als alles Gepäck im Bus verladen war und der Herbergsvater sein OK für die leeren Zimmer gegeben hatte, stiegen alle in den Bus aber der Busfahrer konnte nicht losfahren, weil die einige aus der Schulklasse sich nicht von uns trennen wollten und sich vor den Bus stellten.  Das freute ganz besonders unsere älteren Damen. Weil wir unseren Zug nicht verpassen durften, baten dann unserer Damen die Mitglieder der lebenden Sperre, doch den Weg freizumachen, weil sie keinen Ärger mit ihren Eltern bekommen wollten, die abends umsonst zum Kieler Hauptbahnhof kommen würden. Die menschliche Sperre teilte sich, der Busfahrer  fuhr langsam los und brachte uns ohne Unterbrechungen nach Bohmte. Dort schleppten wir unsere Koffer zum Bahnsteig, von dem aus uns der nächste Zug nach Bremen bringen sollte. In Bremen hatten wir fast eine Stunde Zeit zum Umsteigen. Von Bremen nach Kiel brauchten wir 2 ½ Stunden, während der Zeit schliefen wir uns erst mal richtig aus. Doch schon ab Neumünster standen die ersten auf dem Flur „unseres“ Waggons und sehnten den Kieler Bahnhof herbei.


 

Tagesberichte zur Sommerferienfahrt

vom 5. – 15. August 1985 nach Bad Essen

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